06 Feb
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Wo steht die Ostschweiz im Thema Digitales Bauen?

Am Mittwoch, 06. Februar 2019, trafen sich auf Einladung der Heerbrugger Firmen CDS Bausoftware AG, CDS Netcom und CDS Bauingenieure AG, 70 Bauplaner und Baumeister zur traditionellen Bauplaner-Tagung, diesmal im Kinotheater Madlen Heerbrugg. Es waren auch Kunden aus dem nahen Vorarlberg und Liechtenstein mit dabei. 

Ein spannender Mix von Impulsvorträgen, sowie einer Podiumsdiskussion und persönlichen Gesprächen, ermöglichte den jeweiligen Branchenzweigen, vom Architekten über den Bauingenieur bis hin zum Baumeister, sich interdisziplinär auszutauschen, um eine Standortbestimmung vorzunehmen.
An konkreten Praxisbeispielen konnte aufgezeigt werden, wie weit die 3D-Modelle schon als digitale Grundlage für Berechnungen, Simulationen und für die Realisierung auf der Baustelle dienen. Aus den 3D-Modellen werden Pläne und Berechnungen für Termine und Kosten abgeleitet. Fazits aus diversen CDS-Veranstaltungen wurden erläutert. Diese galten als Anregungen, wie aus bisherigen Erfahrungen gelernt werden kann, so dass die Arbeit schon vom Projektstart weg strukturiert und möglichst nahe am Optimum gemacht wird.

Darko Gajic, Berater vom CRB (Zentralstelle für Baurationalisierung) thematisierte Entwicklungsschwerpunkte im Bereich der Standardisierung zur Ableitung von Kosten nach Elementmethode und die Anreicherung der Modelle und der Ausschreibungstexte mit Informationen der Hersteller.

Philipp Brühwiler, der als Projektleiter im Automobilbau Erfahrungen mit agilen Prozessen gemacht hatte, überzeugte mit seiner Lösung buildagil, die er ursprünglich für das Bauingenieurbüro seiner Familie, der Brühwiler AG, realisiert hatte. Protokolle zum Beispiel werden damit sofort für alle Beteiligen verfügbar, Aufgaben werden damit gemanagt und direkt mit dem 3D-Modell verlinkt. Buildagil schliesst die Lücke zwischen Modell und bisher analogen Prozessen, welche nun ganzheitlich, nachvollziehbar und automatisiert digital umgesetzt werden.

René Köppel, Gautschi AG, Baustellenchef der Sanierung A13 Abschnitt St. Margrethen – Rheineck, zeigte zusammen mit Pascal Bonderer von der Käppeli AG mit einem Filmbeitrag eindrücklich auf, wie sie von den digitalen Modellen, die mit Drohnen und Lasern erstellt wurden, profitierten. Maschinen fuhren zentimetergenau gesteuert von GPS oder von Laserstationen. Folglich konnten die Massen an Informationen, die täglich auf einer Baustelle benötigt sowie ermittelt werden, optimal durch digitale Prozesse bewältigt werden. Nicht zuletzt dank dieser Technologien konnten die Bauarbeiten noch vor dem definierten Zeitpunkt fertiggestellt werden. Er appellierte aber auch, dass es trotz modernster Technologien letztlich noch immer um Menschen gehe und dass man sich gegenseitig Sorge tragen solle, um mit Fairness ein Werk gemeinsam zum Erfolg zu bringen.

In der Podiumsdiskussion betonten sowohl Jürgen Nigsch von HILTI, wie auch Stefan Räbsamen, Mitglied der Geschäftsleitung von RLC Architekten AG, dass in grossen Bauprojekten zukünftig nur Partner mitmachen können, die die geforderten Methoden beherrschen. Es wurde klar, dass auch der Besteller sich darüber Gedanken machen muss, was genau er von den Planern will und welchen Nutzen er aus den Daten ziehen kann. «Die Anforderungen sind gestiegen, wir wollen alle Mitarbeiter behalten, das braucht Feingefühl in der Führung, nicht jeder ist in der Lage Neues gleich schnell umzusetzen. Es braucht Zeit, Geduld, Fehlertoleranz und Verständnis. Wir sehen das BIM-Management nicht extern, sondern wollen die geforderten Kompetenzen selber aufbauen, um unsere führende Stellung in der Ostschweiz zu bestätigen» Diskutiert wurde auch, ob die Aufwendungen für die Veränderung der Prozesse und die neue Art der Modell-Koordination separat verrechnet werden kann. «Es verändert sich nichts, und es verändert sich alles». Die Verantwortung über diese Abläufe liegt beim Architekten. In grossen Projekten, wo der Bauherr von geringeren Kosten im Lifecycle-Management der Immobilie profitiert, sollte für die Mehrwerte Geld für eine bessere Planung zur Verfügung gestellt werden können.

Abschliessend kann gesagt werden, dass die Digitalisierung von Bauprozessen stattfindet und dies nicht erst morgen, sondern heute. Vorreiter aus allen Branchenzweigen zeigen auf, wo die Reise hingeht. Man war sich einig, dass man im Zuge der Digitalisierung dem Menschen Sorge tragen muss. Auch die CDS geht voraus, testet Lösungen und hilft ihren Kunden, die nötigen Kompetenzen aufzubauen. Das grosse Interesse mit 70 Gästen aus verschiedenen Sparten zeigte auf, dass die CDS als renommierte Anlaufstelle in diesen Bereichen wahrgenommen wird, welche auch unterstützend zur Seite steht, wenn es darum geht, den nächsten Schritt zu machen.


Informationen und Links:

CDS Bauplaner-Tagung 2019.pdf
Bluebeam Revu
Solibri Model Viewer
buildagil

CDS  Bausoftware - Ansprechpartner
CDS Netcom - Ihr Technologiepartner für digitale Prozesse
CDS BIM - Ausbildungskonzepte und Informationen
  

Referenten (R) / Podiumsteilnehmer (P):

(R)Darko Gajic    CRBwww.crb.ch
(R/P)Philipp BrühwilerBrühwiler AG / buildagilwww.buildagil.ch
(P)Jürgen NigschHILTI Corporationwww.hilti.com
(P)Stefan Räbsamen  RLC Architekten AG       www.rlc.ch
(P)David Brühwiler  Brühwiler AGwww.br-ing.ch
(P)René Köppel  Gautschi AGwww.gautschi-ag.ch 
(R)Thierry MetzlerCDS Bausoftware AGwww.cds-bausoftware.ch
(R/P)Marcel StiegerCDS Bausoftware AGwww.cds-bausoftware.ch


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